Jahreshaupt- und Dienstversammlung der FFW Wolfsbach 2016
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, FFW Wolfsbach
In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Christian Schultz, Richard Winkler sen. und Oskar Grosser. „Nach Neuzugang von Elias Schönfelder zählt der Feuerwehrverein aktuell 224 Mitglieder, darunter 16 Personen unter 18 Jahre und 74 über 60 Jahre“, berichtete Eichenseer zu Beginn seines Jahresrückblicks in dem er auf zahlreiche Aktivitäten verweisen konnte. Teilgenommen hat man u. a. am Florianstag in Haselmühl und an den 125-jährigen Vereinsjubiläum der Feuerwehren Illschwang, Theuern und Haselmühl, an den Kreisfeuerwehrverbandstreffen in Ebermannsdorf und Neukirchen, am Dorfpokalschießen, dem Volkstrauertag. Verabschiedet wurde der langjährige Kommandant Christian Holler. Die Jugendfeuerwehr zündete das Johannisfeuer an, und zusammen mit den Edelweißschützen und dem Kirwaverein hielt man einen Faschingsball. Außerdem waren Kinder und Jugendliche zu einer Nikolausfeier eingeladen. Die eigene Christbaumversteigerung war ein voller Erfolg. Gut besucht war der Kameradschaftsabend. Als Höhepunkt im Vereinsleben sei die Durchführung der Wolfsbacher Kirchweih zu bezeichnen, bei dem man gar Besuch der FFW Wolfsbach aus Niederösterreich hatte, so der Vorsitzende.
Zwölf Vorstandssitzungen, bei denen neben anderem die Beschaffung eines Rettungsrucksacks, Witzemeisterschaft bei der Kirwa, die Teilkonservierung der alten Fahne, den Kauf neuer Vorhänge für das Gerätehaus, Zuschuss zum Motorsägenkurs, Kameradschaftsabend und Teilpflasterung des Festplatzes besprochen bzw. beschlossen hat. Sechs Mitgliedern wurde zu runden Geburtstagen gratuliert. Sein Dank, betonte Vorsitzender Eichenseer, gelte neben seinen Mitstreitern in der Vorstandschaft allen Helfern sowie der Fahnenabordnung für die Unterstützung bei öffentlichen Auftritten.
Trotz hoher Ausgaben konnte Kassier Markus Vogl über einen erfreulichen Kassenstand berichten. Kassenprüfer Herbert Bergmeier bescheinigte ihm „hervorragende Kassenführung“. Einstimmig entlastete die Versammlung die Vorstandschaft.
Bürgermeister Markus Dollacker dankte den Feuerwehrkameraden ganz herzlich für ihren Einsatz und ihre Hilfsbereitschaft für die Allgemeinheit, gratulierte zum größeren Feuerwehrfahrzeug MLF, das spätestens 2019 in Dienst gestellt wird und erläuterte das Feuerwehrfahrzeugkonzept der Gemeinde.
Pfarrer Pater Hermann Sturm lobte die sehr aktive Jugendfeuerwehr. Dass bei den Feuerwehren alles ehrenamtlich geschehe, wisse man. Dafür dankte er besonders, denn heute sei Ehrenamtlichkeit nicht mehr selbstverständlich. „Ihr leistet Nächstenliebe im christlichen Sinn“, betonte er. „Die Vereine sind Stützen des Dorf- und Gemeindelebens.“
Bereits feststehende Termine für 2016: 1.5.: 40-jähriges Gründungsfest der SPD Ensdorf, 8.5.: Florianstag in Wolfsbach, 14./15.5: Fahrt zur FFW Wolfsbach in Niederösterreich, 24.6.: Johannisfeuer der Jugendfeuerwehr, 30.7. bis 1.8.: Magdalenkirchweih, abgehalten von der FFW Wolfsbach und dem Kirwaverein. Der Termin für das Fußballturnier des Dorfes, das erstmals durchgeführt wird, steht noch nicht fest.
Dienstversammlung
Anschließend an die Jahreshauptversammlung fand die Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsbach im Schützenheim statt. „Über 34 Aktive verfügt unsere Wehr“, berichtete rückblickend 1. Kommandant Günter Schindler, „die im abgelaufenen Jahr bei 15 Einsätzen gefordert waren.“
Die Wolfsbacher Wehr ist am 10. Januar zur Beseitigung eines Baumes in der Waldhausstraße, am 21. März einer Ölspur nach Verkehrsunfall in der Vilsstraße in Wolfsbach, am 13. Juni zu einem Holzstoßbrand in Wolfsbach und einem Verkehrsunfall bei Ensdorf ausgerückt. Am 23. 6. wurde sie zu einem Motorradunfall bei der Kläranlage Theuern, am 3. und 20. Juli zu Wespennestbeseitigungen und am 23.7. zu einem Verkehrsunfall zwischen Wolfsbach und Leidersdorf gerufen. Am 26. 7. musste sie zum Löschen eines Mähdrescherbrandes in Langenwies und am 13.9. zu einem Waldbrand bei Seulohe und am 6.11. zum Brand eines Waldstücks in Wiegenthal bei Ebermannsdorf. Dreimal ging es zur Brandmeldeanlage in Kreuth. „154 Stunden waren wir im Einsatz, bei sechs Einsätzen waren wir örtlich zuständig“, berichtete Kommandant Schindler. „Mit dem Feuerwehrfahrzeug legten wir im vergangenen Jahr 923 Kilometer zurück, die Laufzeit der Tragkraftspritze betrug sieben Stunden.“
„26 Übungen wurden durchgeführt, zusätzlich zu einem Motorsägekurs“, listete der Schindler auf, betonte „darin sind die Übungen der Jugendfeuerwehr nicht enthalten“. Die Großübung zur Brandschutzwoche wurde in Wolfsbach im Anwesen der Familie Holler abgehalten. Daran nahmen neben der Wolfsbacher Wehr die Feuerwehren aus Ensdorf, Thanheim, Theuern und Rieden teil.
Die sieben Wolfsbacher Atemschutzgeräteträger nahmen an Atemschutzübungen in Ensdorf und Atemschutzwiederholungsübungen in Amberg teil. Die Frühjahrs- und Herbstversammlung der Kommandanten sei ebenso wie die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands, die Kommandantenbesprechung mit KBI Hubert Blödt wie auch am Feuerwehrsymposium in Hirschau besucht worden.
Für 2016 sind Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ sowie die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung geplant. Ferner nehmen drei Mann am Atemschutzlehrgang teil. Zudem gibt es Atemschutzwiederholungslehrgänge, Atemschutzübungen auf Gemeindeebene, monatliche Funkübungen, die Großübung zur Brandschutzwoche. Begonnen werden die Planungen für das neue Mittlere Feuerwehrfahrzeug MLF.
Kommandant Günter Schindler dankte namentlich stellvertretendem Kommandanten Ernst Dominik sowie dem Feuerwehrmitgliedern und dem Feuerwehrverein für die Unterstützung. „Ein besonderer Dank gilt auch der Gemeinde Ensdorf an der Spitze Bürgermeister Markus Dollacker sowie den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, die uns jeder Zeit unterstützen und immer ein offenes Ohr für unsere Probleme haben.“
Anschließend sprach stellvertretender Kommandant Günter Schindler die Beförderungen von Johanna Graf zur Feuerwehrfrau und Andreas Reinhardt zum Feuerwehrmann sowie Jugendwart Julian Pusch zum Oberfeuerwehrmann sowie Philipp Wiesner zum Hauptfeuerwehrmann aus. Das Ehrenkreuz in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst wurde Hans Frind verliehen. Herbert Ernst und Roland Singer sollten für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt werden, waren aber bei der Versammlung nicht anwesend.
„Aktuell sind 18 Jugendliche Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr Wolfsbach, acht Mädchen und zehn Jungen. Das ist für ein Dorf unserer Größe eine riesige Leistung, auf die man stolz sein kann“, erklärte Jugendwart Julian Pusch. Die 85 durchgeführten feuerwehrtechnische Ausbildungsveranstaltungen mit rund 220 Übungsstunden beeinhalteten Themen wie Verkehrsabsicherung, Digitalfunk und Kartenkunde, Personenrettung, Gruppe im Löscheinsatz, Technische Hilfeleistung, Wettkampfübungen usw. Jugendsprecher 2016 sind Daniela Fröhlich und Alexandra Schindler.
„Auch in letzten Jahr haben wir fleißig Abzeichen gesammelt“, berichtete der Jugendwart. Beteiligt habe man sich mit zwei Gruppen am Landkreisentscheid, wobei eine den 2., die andere den 12. Platz unter 20 Mannschaften erreichte. Beim Bezirksentscheid landete man auf Platz 14 von 30. Den Wissenstest Stufe 1 (Bronze) legte ein Jugendlicher ab, acht Stufe 2 (Silber), zwei Stufe 3 (Gold) und ebenfalls zwei Stufe 4 (Urkunde). Entzündet wurde wieder das Johannisfeuer. Für die kleinen Feuerwehrbegeisterten gab es ein Ferienprogramm, bei dem großer Andrang herrscht, und das große Begeisterung auslöste. „Mit einer Brandschutzerziehung durch Kommandant Günter Schindler, einer Fahrzeugbesichtigung und von uns ausgedachten Stationen wie Schlauchrollen, Sacklstopfen oder Zielspritzen mit der Kübelspritze konnten wir die Kinder überzeugen, dass Feuerwehr richtig Spaß macht.
Für 2016 sind u. a. geplant: CTIF, Bayerische Jugendspange, Wissenstest, eine 24-Stunden-Übung, Jugendflamme Stufe II, Teilnahme am Feuerwehr-Junior-Cup, Johannisfeuer „und noch vieles mehr“.
Jugendwart Julian Pusch dankte Dominik Ernst und Philipp Wiesner für ihre Unterstützung und allen Jugendlichen, dass sie so fleißig geübt haben. Vor allem Johanna Graf und Andreas Reinhardt, die in die aktive Wehr übernommen wurden und sechs Jahre Vollgas gegeben haben. „Ihr seid nicht nur feuerwehrtechnisch, sondern auch charakterlich topp“, lobte er und ist sich sicher: „Ihr seid eine große Bereicherung für die aktive Wehr, ich bin stolz auf euch!“
Von einer „beeindruckenden Bilanz der Freiweilligen Feuerwehr Wolfsbach“ sprach KBI Hubert Blödt und gratulierte zur guten Jugendgruppe und deren Ausbildung. „Ihr seid wertvoll für unsere Mitmenschen und unsere Umwelt“, betonte er bevor er auf die landkreisweit 1744 Feuerwehreinsätze im Jahr 2016 einging.